Wenn wir dieses letzte Jahr oder besser die letzten eineinhalb Jahre Revue passieren lassen, dann wird so unglaublich bewusst, was ihr, liebe Schülerinnen und Schüler geleistet habt, was wir gemeinsam als Gemeinschaft geleistet haben. Ich möchte keine Historie daher beten und doch ist es beeindruckend, wenn man die Worte, Entscheidungen, Tatsachen und Herausforderungen so aneinandergereiht hört:
Distanzunterricht, Videokonferenzen, Onlineaufgaben, Edupageabgaben, Moodlekurse, neue Kommunikationswege, Selbstorganisation, Kohortenbildung, Wechselunterricht, Abstandhalten, Maskenpflicht, Hygieneregeln, Hygienepläne, Onlinemeetings, Testpflicht, 1000 Tests pro Woche, Aufhebung der Präsenzpflicht, Präsenzunterricht mit Abstand, Quarantäne … und, und, und. Das alles haben wir mit einem unglaublichen Zusammenhalt gewuppt und das verdient größten Respekt!!!
Eure schriftlichen und später die mündlichen Prüfungen habt ihr gut gemeistert. Die abgesicherte Durchführung hatte für uns immer höchste Priorität, damit eure Abschlüsse nicht gefährdet sind. Danke an alle anderen Klassen der Franckegemeinschaft für das Verständnis, dass unter diesen widrigen Bedingungen natürlich unsere 10er meistens Vorrang hatten.
Was mich persönlich in diesen Tagen oft ärgert, dass Menschen, die nicht in der Schule aktiv sind, häufig von euch als verlorener Generation sprechen. Was für ein Unsinn! Als wenn die paar Wissenslücken euer Leben negativ beeinflussen würden. Wissen, für das ihr euch interessiert, könnt ihr euch heutzutage ortsunabhängig, zeitunabhängig, selbstorganisiert aneignen. Wenn ich Arbeitgeber wäre, dann würde ich nach solchen jungen Menschen suchen, wie ihr es seid. Denn ihr seid krisenerprobt, habt hohe Flexibilität gezeigt, wisst wie es sich anfühlt, heute nicht zu wissen, was morgen entschieden wird, das habt ihr ausgehalten. Ihr habt trotz großem Abstand viel Gemeinsinn gezeigt, habt euch in Kreativität und intensiver Kommunikation geübt, habt euch digitale Kompetenzen erworben. Und besonders bewundernswert:
Ihr habt diese außergewöhnliche Zeit mit einer erstaunlichen Unaufgeregtheit und großen Souveränität bewältigt. Dazu möchten wir euch sehr herzlich beglückwünschen! Lasst euch nicht verunsichern. Ihr dürft wahrlich stolz auf euch sein!
Und dieses Kompliment, diese Ermutigung möchte ich auch Ihnen, liebe Eltern mitgeben: Sie waren in diesen unsicheren Zeiten der zuverlässige Familienanker für ihre Kinder. Sie haben unterstützt, getröstet, diskutiert, motiviert, ermutigt, begleitet, obwohl sie mitunter selbst schwierige Situationen aushalten mussten. Sie haben vertrauensvoll mit uns als Schule zusammengearbeitet und nun dürfen sie sich zufrieden zurücklehnen, dürfen genießen und mit Stolz auf ihr Kind schauen! Es ist vollbracht!
Wir hoffen sehr, dass sie sich nach manchen kritischen Gesprächen in der Schule und vielleicht nicht immer angenehmen Problemen mit ihrem Teenager vor allem an Franckes Herzlichkeit erinnern, dass wir letztlich immer gemeinsam erfolgreiche Wege für die beste Entwicklung ihrer Kinder gefunden haben. Dieser Applaus gehört deshalb Ihnen, liebe Eltern, liebe Familien!
Liebe Schülerinnen und Schüler! Eure Lehrerinnen und Lehrer und unsere Sozialarbeiterin Diana haben euch seit der 5.Klasse auf eurem Weg begleitet. So erinnern wir uns gerne, durchaus auch amüsiert, wie der ein oder andere in der 5.Klassen noch unter dem Tisch rumkrabbelte, in der 7.Klasse vielleicht einige verrückte Besonderheiten der Pubertät auslebte und sind um so berührter, wenn wir euch heute als erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen, als junge Erwachsene, verabschieden dürfen. Wisst ihr, was man an so einem Tag als Lehrerin allen laut zurufen möchte?
"Wir haben den besten Job der Welt. Wir dürfen nämlich junge Menschen ein sehr bedeutendes Stück auf ihrem spannenden Lebensweg ins Erwachsenwerden begleiten!"
Ein ganz besonders herzliches Dankeschön geht darum nun an euch, liebe Klassenleiterinnen und Klassenlehrer: Frau Weck und Frau Hillendahl und an Herrn Knopf, dem wir von hieraus gute Genesungswünsche senden.
Eure Geduld, euer Engagement, eure vertrauensvolle Beziehungsarbeit in all den vergangenen 6 Jahren waren eine zuverlässige und absolut wertvolle Zutat nicht nur auf dem Weg zum erfolgreichen Schulabschluss, sondern auf dem Weg ins Leben der Kinder. Dieser herzliche Dankeschönapplaus gilt deshalb euch und allen Fachlehrer*innen unserer 10er!
Liebe Schülerinnen und Schüler!
Nun steht die Tür ganz weit offen für eure nächsten Schritte. Geht mutig drauf los, bewahrt euch eure Neugier! Lasst euch nicht sagen, dass etwas nicht ginge. Probiert euch aus! Zeigt Rückgrat, verbiegt euch nicht, seid ehrlich und empathisch zueinander und verbreitet Mitmenschlichkeit. Begeht Fehler, lernt daraus, startet immer wieder neu, seid dankbar für Möglichkeiten die sich immer wieder bieten. Ärgert euch nicht über Rückschläge, sondern sucht nach neuen Lösungen und Wegen. Es warten große teils existentielle Herausforderungen und Krisen in Gegenwart und Zukunft auf euch. Engagiert euch, handelt und kämpft um eure Rechte.
Und eins will ich nochmal klar betonen: Ihr geht NICHT als Corona Jahrgang in Franckes Schulgeschichte ein. Nach dem Riesenradjahrgang im letzten Jahr bleibt ihr als Strandbarjahrgang in unserer Erinnerung😊
Und was für ein wunderbares Symbol, dieses Event an unserer geliebten Elbe zu begehen:
Unser Heimatfluss zieht an uns vorbei, wir mit den Füßen barfuß entspannt im Sand am Elbstrand und gleichzeitig die Gedanken an die zurückliegende Schulzeit mit lieben Freunden dahin plätschern lassen…
So kann es uns doch gut gehen. So wunderbar behalten wir diesen Tag sehr gern in unserer Erinnerung!
Und nun wiederhole ich mich wie jedes Jahr sehr gerne, weil es immer von ganzem Herzen kommt:
Wir wünschen euch Menschen an eurer Seite, die euch lieben und akzeptieren so wie ihr seid, die euch voranbringen, ermutigen und inspirieren. Den größten Anteil an eurem Glück jedoch, habt ihr selbst!
Alles Gute auf euren zukünftigen Wegen
wünschen euch Frau Noah und euer gesamtes Francke-Team.